Zurück zur Quelle

Die Station „Zurück zur Quelle“ erinnert an eine Volkslegende rund um den Heiligen Franziskus und Klara.
Nach langer Trennung wollten sich die beiden wieder sehen. Sie vereinbarten einen Ort in einem Tal bei Assisi, an dem sie sich gerne aufhielten. Auf dem Grund des Tales hatte sich ein Bach sein Bett gegraben. Als sie am Bach ankamen, standen sie zwar nur wenige Meter voneinander entfernt, aber der Bach trennte sie.
Klara rief Franziskus zu: „Komm herüber!“ Franziskus aber wehrte ab: „Das Wasser ist tief und reißend, es würde mich umbringen. Lasst uns eine Brücke suchen.“ Sie suchten eine Brücke, aber es gab keine. „So können wir uns heute nicht begegnen, gehen wir nach Hause!“, sagte Franziskus traurig.
Klara aber war beharrlich: „Wir gehen den Bach hinauf, bis zur Quelle. Dort ist das Wasser niedrig, wir können hindurchwaten und zusammen kommen.“
So wanderten sie den Lauf des Bachs hinauf. Der Weg wurde steil und anstrengend. Es dauerte Stunden. Aber die Freude miteinander sprechen zu können, ließ Franziskus und Klara die Hindernisse überwinden. Schließlich kamen sie zur Quelle des Bachs. Das Wasser war wie ein Spiegel. Klara und Franziskus sahen ihr eigenes Bild darin. „So ist unser Leben“, sagte Klara. „Wir sind unterwegs, jeder auf seinem Weg. Menschen sind nicht geschaffen, einander zu haben und zu genießen. Menschen sind nicht geschaffen, miteinander zur Quelle zu finden. Menschen sind geschaffen, um Gott zu genießen.“
Quelle: Begleitbuch zum Besinnungsweg Hainsacker, Pfarrei Hainsacker


